Die Bedeutung von „Architektur im ländlichen Raum“ wird leider weithin unterschätzt. Denn die Landschaft wie die Dörfer, dazu auch die kleineren Städte, unterliegen einem geradezu dramatischen Wandel. Jedenfalls in Bayern, aber nicht nur. Die Ursachen sind komplex: wachsender Flächenverbrauch durch immer mehr Gewerbegebiete, fortschreitende Bodenversiegelung, Kiesabbau im großen Maß, ausufernde Siedlungstätigkeit durch Einfamilienhäuser und so weiter. Ganz zu schweigen vom Verlust funktionaler Vielfalt in vielerlei Hinsicht. Florian Nagler beschäftigt sich als Architekt wie als Professor an der Technischen Universität München und als Mitglied der Akademie schon lange mit dem Thema „Baukultur auf dem Land“ auf verschiedenste Weise. Ein Stichwort wäre etwa „Einfach Bauen“. Was aber leicht wirkt, ist Ergebnis eines umfassenden und auch schwierigen Prozesses. Davon zeugt das Projekt „Eingangsgebäude des Freilichtmuseums Glentleiten“ (bei Murnau, Oberbayern), das im Rahmen des DAM – Preis 2020 als eines der fünf aus „26 besten Bauten aus, bzw. in Deutschland“ ausgewählt wurde und im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt zu sehen ist – was die Pandemie bis zum 5. Mai unmöglich gemacht hatte.
Florian Nagler hat in einem Vortrag (wegen der Pandemie im Rahmen einer Videoschaltung) über den Planungs- und Entstehungsprozess zum neuen Eingangsbau des Museums Glentleiten und das „Einfache Bauen“ gesprochen.
© Florian Nagler Architekten
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