Pressemitteilung
München, 26. November 2018
Horst-Bienek-Preis für Lyrik an Cees Nooteboom
Horst-Bienek-Förderpreis für Lyrik an Raphael Urweider
Der Romanautor, Lyriker und Reiseschriftsteller Cees Nooteboom wird in diesem Jahr mit dem Horst-Bienek-Preis für Lyrik ausgezeichnet. Geboren 1933 in Den Haag, zählt Nooteboom zu den renommiertesten europäischen Schriftstellern. Sein Werk umfaßt mehr als zwanzig Bücher. Zuletzt erschien sein vielbeachteter Gedichtband Mönchsauge (2018) in der deutschen Übersetzung von Ard Posthuma. Nooteboom sagt von sich selbst, sein Leben bestehe »aus Reisen, Sehen und daraus, dieses anschließend in Bildern auszudrücken«. Zu Städten, Landschaften und zur Architektur hat der niederländische Autor eine besonders intensive Beziehung. Nooteboom lebt in Amsterdam und auf Menorca.
Der Horst-Bienek-Preis für Lyrik ist mit € 10.000,- dotiert.
Den Förderpreis des Horst-Bienek-Preises für Lyrik erhält in diesem Jahr Raphael Urweider aus Bern. Urweider, geboren 1974, ist ein vielseitig tätiger Sprach- und Tonkünstler, der auch als Rapper, Komponist, Übersetzer, Schauspieler und Regisseur aufgetreten ist.
Seine bisher vier Lyrikbände – Lichter im Menlo Park (2000), Das Gegenteil von Fleisch (2003), Alle deine Namen (2008) und Wildern (2018) – überzeugen durch ihre große konzeptionelle Geschlossenheit. Sie führen jeweils eigene thematische und sprachliche Projekte in Zyklen vor, aus denen Sprachspielfreude und eigenwillige Erfindungs- oder Variationslust sprechen.
Der Horst-Bienek-Förderpreis für Lyrik ist mit € 5000,- dotiert.
Beide Preise werden am Donnerstag, 6.12.2018 um 19 Uhr, in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, Residenz München, überreicht. Die Laudatio auf Cees Nooteboom hält Lászlo Földényi, über Raphael Urweider wird Wulf Segebrecht sprechen.
Der international ausgerichtete Preis wird aus dem Nachlaß des Dichters Horst Bienek (geb. 1930 in Gleiwitz, gest.1990 in München) ermöglicht, den er der Akademie vermacht hat mit der Auflage, eine Stiftung zu errichten. Im Mittelpunkt Bieneks literarischen Schaffens steht die Gleiwitzer Tetralogie (1975–1982), in der er die Erinnerung an seine Kindheit mit der Chronik Oberschlesiens während des Zweiten Weltkriegs verbindet. Im Traumbuch eines Gefangenen (1957) und im Roman Die Zelle (1968) versuchte Bienek, seine dreijährige Haft im Archipel Gulag zu verarbeiten.
Weitere Informationen zur Preisverleihung erhalten Sie bei Sylvia Langemann, Telefon 089/290077-126, oder per Mail: langemann.klammeraffe.badsk.de