Presseeinladung und Pressemitteilung
München, 21.6.2022
Wir freuen uns, sie zu zwei Vortragsabenden einladen zu dürfen, an denen die ukrainische Architektur in all ihren Facetten vorgestellt wird. Beide Vorträge hält Andrij Kutnyi.
Er wurde in Lwiw geboren und kam 1999 nach Deutschland. Seit 2006 arbeitet er als historischer Bauforscher und Denkmalpfleger. Für seine herausragende Forschungsarbeit zu ausgewählten Holzkirchen in der Ukraine ist der Architekt Andrij Kutnyi mit dem European Union Prize for Cultural Heritage/Europa Nostra Awards ausgezeichnet worden.
Veranstaltungsort: Bayerische Akademie der Schönen Künste, Max-Joseph-Platz 3, 80539 München
1. Vortrag:
28.6.2022, 19 Uhr
Architektur der Ukraine
Es gibt heute über vierhundert Städte in der Ukraine. Sie gehen teilweise noch auf die Antike, teilweise auf das Mittelalter zurück und gehörten im Laufe der Jahrhunderte zu wechselnden Staaten und Herrschaften. Eines ist all diesen Städten gemeinsam: Sie wurden geprägt von vielfältigen Kulturen und ihren Traditionen, die sich auch in der Architektur und der Verwendung unterschiedlicher europäischer Baustile und -formen widerspiegelt. Aus diesem Konglomerat entwickelten sich eigenständige Zweige und Nationalstile, wie die sogenannte ukrainische Moderne oder der Konstruktivismus. Diese abwechslungsreichen Baustile prägen die ukrainischen Städte bis heute und verleihen ihnen ihren einzigartigen Charakter.
In einem kurzen Überblick werden einige der Städte näher vorgestellt und ihre architektonische Entwicklung aufgezeigt.
2. Vortrag:
4.7.2022, 19 Uhr
Traditionelle Holzarchitektur der Ukraine
Ehemals waren Holzkirchen nördlich der Alpen durchaus üblich. Heute sind von ihnen nur noch archäologische Überreste zu finden. Sogar in Norwegen, das für seine Holzkirchen bekannt ist, stehen nur noch 28 Objekte. Über 5000 jedoch gibt es in den osteuropäischen Ländern, davon 2500 allein in den waldreichen Regionen der Ukraine. Die ältesten stammen aus dem 15. Jahrhundert, die jüngsten quasi von gestern. Die kleinsten sind etwa acht Meter hoch, die größten scheinen mit 60 m geradezu bis in den Himmel zu reichen. Je nach Region unterscheiden sich die Bauten in ihren Formen voneinander, da diese stark von der jeweiligen Tradition der sie beauftragenden Volksgruppe und ihrer Konfession geprägt wurden. Zahlreiche dieser Gebäude sind architektonische und handwerkliche Juwelen. Dennoch sind die meisten von ihnen weder bauwissenschaftlich erforscht, noch vom modernen Tourismus entdeckt.
Weitere Informationen:
Volker Hapke-Kerwien
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bayerische Akademie der Schönen Künste
Tel.: 089/290077110
hapke.klammeraffe.badsk.de