»Ich nenne mich nicht Künstler, sondern Bildermacher. Manch einer sieht darin eine besondere Koketterie. Aber ich meine das ernst. Was Kunst genannt wird, sind Äußerungen von Individuen in einem bestimmten Medium, auf Grund einer persönlichen Begabung. Ob das Produkt Kunst ist, kann der Macher nicht selbst bestimmen. Ich kann also nicht Kunst machen, sondern nur Bilder. Ob diese dann als Kunst anerkannt werden, das bedarf einer sozialen Zustimmung. Das entscheiden Kunsthistoriker, Kritiker, Museumsleiter, Sammler, das Publikum. Ihr Urteil kann ein Irrtum sein in ihrer Zeitgebundenheit, aber im Laufe der Zeit wird das oft korrigiert. Wie sich unser Verhältnis zur Welt ändert, so ändert sich auch der Konsens, der solche Werke zur Kunst erklärt.«
Am 14. Januar 2003 liest Wolfgang Mattheuer um 19 Uhr aus seinen Tagebüchern.