Thomas Mann hat in seinem großen, für ihn schicksalsträchtigen Essay Leiden und Größe Richard Wagners (1933) vom „Beziehungszauber“ der Wagnerschen Motive gesprochen, welche den Ring des Nibelungen mit einem dichten musikalischen und symbolischen Netz überziehen, das alles mit allem vielschichtig-anspielungsreich verknüpft. Von Beziehungszauber aber ließe sich auch im Hinblick auf die Resonanz- und Wirkungsgeschichte des Rings auf musikalischem, literarischem, theatralem, bildkünstlerischem und ideengeschichtlichem Gebiet reden. Solchen Ring-Resonanzen sucht das Symposion in der Villa Wahnfried aus Anlaß der neuen Inszenierung der Tetralogie bei den Bayreuther Festspielen aus der Sicht verschiedener Disziplinen (Musik-, Literatur-, Theater- und Politikwissenschaft) nachzugehen. Dieter Borchmeyer