Seitdem er vor zwanzig Jahren von Golo Mann entdeckt wurde, hat Martin Mosebach ein reiches und vielgestaltiges Werk geschaffen. Lange von der Kritik mißachtet, ist ihm der Durchbruch in der Öffentlichkeit erst in den letzten Jahren gelungen. Der Doderer-Preis und der Kleist-Preis sind der äußere Ausweis für dieses späte, aber simultane Erwachen der kritischen Urteilskraft. Immer deutlicher wird erkannt, daß Mosebachs den Zeitgeist höflich ignorierendes Werk in seiner Sprachkraft, seinem Figurenreichtum, seinem Witz und seiner exzentrischen Grazie in Deutschland nicht viel Vergleichbares hat. Michael Maar
Martin Mosebach (geb. 1951) hat neben drei Erzählungsbänden, drei Gedichtsammlungen, zahlreichen Libretti, Theaterstücken und literaturkritischen Essays sechs Romane vorgelegt, darunter Ruppertshain, Westend, Die Türkin und Der Nebelfürst. Mit seinem letzten Roman Das Beben löste er ein eben solches in den Feuilletons aus, die ihn einhellig feierten.
Alexander L. Suder begleitete die Musik seit Kindesbeinen an. Sein Vater Joseph war Komponist und Musikpädagoge. Alexander L. Suder ist Musikwissenschaftler und war 30 Jahre Fachhochschulprofessor für Musikgeschichte, Chor- und Orchesterleitung. 1977 gründete er den Bayerischen Musikrat mit, in dem professionelle und Laienmusikerverbände Bayerns zusammengeschlossen sind – damals eine Pionierleistung in Deutschland. Er engagierte sich im Vorsitz des Deutschen Musikrats und als Vertreter der Musikorganisationen im Rundfunkrat des BR.
Alexander L. Suder hat als anregender Partner von Politik, Verwaltung und Medien den Stellenwert der Musik in der Öffentlichkeit unermüdlich gesichert und erweitert – ein erfolgreicher Kulturvermittler par excellence. Berndt Jäger