Markgräfin Wilhelmine ist als Schriftstellerin vor allem durch ihre Memoiren bekannt. Ihre Tätigkeit als Dichterin von Libretti zu den in Bayreuth aufgeführten Opern wurde weniger beachtet. Sie hat den historischen Opern, vorzugsweise aus der römischen Spätantike, neue Themenkreise erschlossen, aus der Einsicht heraus, daß nicht die Geschichte, sondern die ›menschlichen Leidenschaften‹ die Grundlage der Handlung sein müssen. Im Zusammenspiel mit der Musik und dem Bühnenbild sollen ›die Augen und das Gemüth auf gleiche Weise gerührt werden‹. Der neue Ton der Empfindsamkeit findet seinen bildlichen Ausdruck in einer neuen Auffassung der Natur.
Oswald Georg Bauer ist Theaterwissenschaftler und wissenschaftlich-künstlerischer Mitarbeiter der Bayreuther Festspiele. Er war lange Generalsekretär der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und ist jetzt Ehrenmitglied.
Stifters Darstellung der Frauen war weder idyllisch noch rückwärtsgewandt. Seine Haltung zur Wissenschaft war offen und zugleich zukunftsweisend in seinem Mißtrauen gegenüber deren Anspruch, die ganze Wahrheit zu vertreten. Sein Konzept der Landschaft des bayrisch-böhmischen Raumes war noch geprägt von Zuversicht in die Verschönerung durch Kultur sowie in die Versöhnung der Völker, die bereits zu seiner Zeit feindselig auseinanderrückten.
Barbara von Wulffen studierte in München Biologie und Germanistik, sie promovierte über das Thema Natureingang im Minnesang und frühen Volkslied. Zuletzt erschien von ihr das Buch Von Nachtigallen und Grasmücken – Über das irdische Vergnügen an Vogelkunde und Biologie.