Blasius Gerg (1927-2007) war Bildhauer. In Lenggries geboren, studierte er an der Münchner Akademie der Bildenden Künste, danach arbeitete er als freischaffender Künstler. In vielen Kirchen, auch außerhalb Süddeutschlands, stehen seine Kruzifixe, Madonnen, Sedilien, Taufbecken und Brunnen. Bekannt ist u. a. sein Relief an der Außenwand der Katholischen Akademie in München-Schwabing.
Blasius Gerg war auch ein begehrter Partner bedeutender Architekten. Seine große Liebe galt astronomischen Sonnenuhren, die er selbst berechnete. Ein außergewöhnliches Beispiel ist die Münchner U-Bahnstation Messestadt Ost von 1999. Die Eingangshalle, ein himmelwärts offener Trichter inmitten eines Kreisverkehrs, ist zugleich eine monumentale Sonnenuhr. Die Zeit ist über den Schatten an der Trichterwand ablesbar.
Blasius Gerg war bayrisches Urgestein – nicht nur deshalb wurde er von seinen Kollegen hoch geschätzt und 1977 zum Mitglied der Akademie der Schönen Künste gewählt. Zweimal schlug er die Aufforderung aus, sich um eine Professur an der Münchner Akademie der Bildenden Künste zu bewerben. Am Ausstellen seiner Arbeit war er nie interessiert. Die Ausstellung im Ovalsaal der Akademie versucht, sich erstmals Person und Werk anzunähern.