Passage = Durchgang, Durchfahrt, verbindende Halle oder Raum, auch Strecke, Teil von Land und Wasser (lexikalische Auskunft).
Die Weltkomödie, begonnen 1957, beendet 2004, besteht aus insgesamt elf Graphikzyklen – über tausend Radierungen einer epischen Bilderwelt.
»Die Komödie beginnt in vorgeschichtlicher Zeit und verliert sich in dem, was Zukunft heißt, Bild des Menschen in Raum und Zeit.« Der Kernzyklus Passage, in der Mitte des Bildepos, entstand in den siebziger Jahren. Epische Bewegung bestimmt die Zyklen, Serien und Friese der Weltkomödie. Passage folgt dieser Bewegung, sie hat keine Handlung. »Haufen und Horden von Menschen sind unterwegs, zu Land und zu Wasser, in Vorzeit, Neuzeit und Gegenwart.«
Das Hauptmotiv von Passage – der Transport eines Autowracks über Land – geht vermutlich auf ein Reiseerlebnis in Onitscha, Nigeria zurück.
Die Radierungen, wechselnd in Hoch- und Querformat und in kleinen Auflagen, sind elementar in der Technik: Strichätzung ohne Kaltnadel und Aquatinta, reine Zeichnung in die Zinkplatten.
Christoph Meckel, geboren 1935 in Berlin, arbeitet seit 1956 als Graphiker und Schriftsteller. Zu den in zahlreichen Ausstellungen gezeigten und publizierten Arbeiten – Radierungen, Lithographien, Holzschnitte, Zeichnungen – des vielfach ausgezeichneten und viel gereisten Künstlers zählen u. a. illustrierte Ausgaben zu Brecht und Voltaire.
Buch zur Ausstellung: Christoph Meckel · Passage. Ein Zyklus der Weltkomödie. Leipzig 2006.