»Beschriebene Musik sei wie ein erzähltes Mittagessen« – spöttelte einst der hochmusikalische Dichter Franz Grillparzer. Dieser Spannung zwischen der Sinnlichkeit von Klängen und der Begrifflichkeit von Sprache, geht Joachim Kaiser nach in seinen Überlegungen, ob und wie Töne sich in Worte fassen lassen. Denn die dringliche Notwendigkeit, auf Musik mit Sätzen und Versen zu reagieren, empfindet fast jeder von der Musik berührte Schriftsteller. Deutsche Autoren wie Luther und Thomas Mann, E.T.A. Hoffmann und Hermann Hesse widmeten sich immer musikalischen Themen. Joachim Kaiser geht der Frage nach, mit welchen Problemen sie dabei zu kämpfen hatten und welches Gelingen ihnen beschieden war.
Joachim Kaiser, geb.1928 in Milken/Ostpreußen. Studium der Musikwissenschaft, Germanistik, Philosophie und Soziologie in Göttingen, Frankfurt und Tübingen, dort Promotion, Lehrer u. a. Theodor W. Adorno, O. F. Bollnow, Rudolf Gerber, Nicolai Hartmann, Kurt May und Klaus Ziegler. Journalist bei den Frankfurter Heften und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Seit 1959 Kritiker und Feuilletonredakteur der Süddeutschen Zeitung. Seit 1970 ist Joachim Kaiser Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.