Guernica ist das berühmteste Bild des 20. Jahrhunderts. Und Guernica ist der Name einer alten Stadt im Baskenland im Norden Spaniens. Durch einen Bombenangriff von Fliegern der deutschen Legion Condor wurde diese Stadt am 26. April des Jahres 1937 fast völlig zerstört. Pablo Picasso hatte damals den Auftrag, ein großes Gemälde für die Eingangswand des Pavillons der Spanischen Republik auf der Weltausstellung in Paris zu schaffen. So bot sich das Thema Guernica als Appell gegen Zerstörung menschlichen Lebens und menschlicher Hoffnungen (und darüber hinaus die aller Kreatur zugefügten Qual) gleichsam von selbst an.
Wieland Schmied geht in seinem Vortrag den Hintergründen der Bildentstehung, der Namensgebung, der Deutung und dem weiteren Schicksal des Gemäldes nach. Er zeigt dazu eine Reihe teils wenig bekannter Lichtbilder verschiedener Zustände der Bildentstehung, von Picassos Radierfolge Traum und Lüge Francos (ebenfalls 1937) sowie von Werken anderer Künstler, die im Spanischen Pavillon gezeigt wurden.
Wieland Schmied, em. Ordinarius für Kunstgeschichte, war von 1995 bis 2004 Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.