Filmvorführung:
Wohin und zurück
Teil 1: An uns glaubt Gott nicht mehr, A, BRD, CH 1982, s/w, 109 Min., deutsch
Die Lebensgeschichte des Jahrhundertjournalisten Georg Stefan Troller kannte bis zum Erscheinen von Wohin und zurück so gut wie niemand – bis der österreichische Regisseur Axel Corti ihn Anfang der Achtziger bat, sein Leben aufzuschreiben.
Mein dreiteiliges Filmdrehbuch befaßt sich mit einer Gruppe deutscher, tschechischer und vor allem österreichischer Flüchtlinge, die versuchen, vor den Nazis ihr Leben zu retten und sich anderswo zu integrieren. Es behandelt im großen und ganzen meine eigenen Erfahrungen. Sogar die Namen vieler Personen sind authentisch. Das Wort Auswanderer allerdings kommt im Drehbuch kaum vor. Wir waren keine Auswanderer, sondern Ausgestoßene. Ich zeige die Flüchtlinge nicht als Helden, sondern als Davonlaufende. Die Handlung spielt zwischen der »Reichskristallnacht« im November 1938 – die uns unser Schicksal endgültig klarmachte – und dem Winter 1945, einem Zeitpunkt, nach welchem uns keine Zweifel mehr über das Schicksal der europäischen Juden erlaubt war. Neunzehn Mitglieder meiner Familie haben es nicht mehr geschafft. Zwei – ein Onkel und eine Kusine – haben das KZ überlebt. Georg Stefan Troller: Emigranten wider Willen