Schon Karl der Große unternahm den Versuch, die beiden Flußsysteme Donau und Main im Jahre 793 durch den »Karlgraben« bei Treuchtlichen zu verbinden. König Ludwig I. verwirklichte diesen Traum 1846 mit der Einweihung des Ludwig-Donau-Main Kanals. Die Hochwasserfreilegung des Altmühltals war seit den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts ein Anliegen der Bevölkerung. Jährliche Überschwemmungen entzogen immer wieder die Ernährungsgrundlage. Erst das Zusammenführen von drei Großprojekten – der Hochwasserfreilegung des Altmühltals, der Überleitung von Altmühl- und Donauwasser in das Regnitz/Main-Gebiet und der Bau des Rhein-Main-Donau-Kanals ermöglichte die Verwirklichung des Fränkischen Seenlandes. Mit Beschluß des Bayerischen Landtages vom 16. Juli 1970 wurde die Staatsregierung beauftragt, einen überregionalen Wasserausgleich zwischen Süd- und Nordbayern zu schaffen. Nach 30 Jahren war das Ziel erreicht. Dafür mußten ca. 30 km² an Grund und Boden erworben werden; die Baukosten betrugen ca. 500 Mio. Euro.
Theodor Strobl ist emeritierter Professor für Wasserbau und Wasserwirtschaft der Technischen Universität München. Er war vor seiner Berufung an den Lehrstuhl 1989 über 15 Jahre bei der Obersten Baubehörde mit der Realisierung dieses für Deutschland einmaligen Wasserbauprojektes in unterschiedlichen Positionen beschäftigt.