Heute vor 100 Jahren, am 26. Juni 1913, wurde der Bund Naturschutz in Bayern gegründet. Auf das Jahr 1909 geht der Heimatschutz in Baden-Württemberg zurück. 1907 schufen Bruckmann, Fischer und Riemerschmied den Deutschen Werkbund. Kaum eine der »schönen« Landschaften wäre in den 100 Jahren danach ohne die Gegenwehr beherzter Initiativen erhalten geblieben. Gefährdet waren sie immer – bis heute. Stets ging es um »Fortschritt oder Kulturlandschaft«, um Bereicherung gegen kulturelle Verarmung. Außerhalb von wirksamen Schutzzonen ist die Landschaft in den letzten 50 Jahren außer »Rand und Band« geraten – trotz Landschafts- und Regionalplanung. Der »Verbrauch« von Landschaft liegt in Deutschland heute noch immer bei 110 Hektar pro Tag. Was treibt dies an? Wer sind die Antreiber? Wieso versagt der Staat trotz guter Regeln? Was bewirkt die Bürgerwehr?
Karl Ganser ist Planer seit 50 Jahren. Er kennt das weite Feld vom Naturschutz bis hin zur Architektur, war immer »mitten drin«. Es gab Erfolge und noch mehr Niederlagen. Zum Trost wurde er geehrt: Bayerischer Naturschutzpreis, Schinkelring, Deutscher Preis für Denkmalschutz, Ehrenmitglied im BDA, Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen und Mitglied in den Akademien für Raumforschung und Städtebau.
Was neu kommt, soll kulturell bereichern, nicht verarmen!