»One cannot lose
what one has not possessed.«
So much for that abrasive gem.
I can lose what I want. I want you.
»Man kann nicht verlieren,
was man nicht besessen hat.«
Ein schöner Spruch, zermürbend und geschliffen.
Ich kann verlieren, was ich will. Ich will dich.
Geoffrey Hill (Übers. Kevin Perryman)
The most important and original body of poetry since Yeats. (Literary Imagination)
Die Gedichte von Sir Geoffrey Hill (geb.1932) sind weise und witzig, spielerisch und todernst; sie frappieren. Sie beschwichtigen und trösten nie. Sie sind reich an Anspielungen – auf die Musik- und Literaturgeschichte, auf die Geschichte Englands (und gelegentlich Deutschlands); sie sind elegisch, parodistisch, kontrovers, klassisch, doch Hill schreibt moderner als seine meist viel jüngeren Kollegen. Er erfindet sich immer wieder neu, eckt an, macht sich Feinde.
Sein Ton variiert von jeher alttestamentarisch bis hin zu Rap, von zögernd musikalischen Variationen zu politischen Zwischenrufen. Seine Gedichte sind Sagen, Klagen und Anklagen. Nichts ist vage oder lieblich. Nichts ist eindimensional. K. P.
Tadeusz Dabrowski, geboren 1979, lebt als Lyriker, Essayist und Kritiker in Gdansk. Er ist Redakteur der Literaturzeitschrift Topos und künstlerischer Leiter des Festivals Europäischer Dichter der Freiheit; 2006 gab er die maßgebliche Anthologie für zeitgenössische polnische Lyrik heraus. Ausgewählte Gedichte von Dabrowski sind in deutscher Übersetzung erschienen, 2010 Schwarzes Quadrat auf schwarzem Grund und 2014 Die Bäume spielen Wald.
Daniel Pietrek studierte Germanistik in Opole und Berlin. Seit 2001 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am germanistischen Institut der Universität Opole. Von 2002 bis 2011 erforschte er den Nachlaß Horst Bieneks. 2011/2012 erhielt er ein »Stipendium für erfahrene Wissenschaftler« der Alexander von Humboldt Stiftung. Seine Studie über Horst Bienek: Ich erschreibe mich selbst. (Autor)biografisches Schreiben bei Horst Bienek ist 2012 erschienen.