Was ist noch schön an den Künsten?
Eine Vortragsreihe mit Gottfried Boehm, Karl-Heinz Bohrer, Hans Ulrich Gumbrecht, Peter von Matt, Christoph Menke, Wolfgang Rihm und Martin Seel.
Die hergebrachte Rede vom »Kunstschönen« im Unterschied zum »Naturschönen« klingt heute für viele Freunde der Künste einigermaßen verstaubt, weswegen in der philosophischen Ästhetik immer wieder versucht worden ist, andere Leitbegriffe ins Rennen zu schicken. Jedoch sind Kunstwerke aus moderner Produktion keineswegs weniger schön als traditionellere Werke, sie sind es lediglich auf andere Weise. An zeitgenössischen Beispielen aus Literatur und Film wird der Vortrag daher einen renovierten Begriff der Schönheit in den Künsten entwerfen. Ausgangspunkt ist eine einfache Beobachtung: Viele ästhetische Phänomene haben die Präsenz eines erscheinenden Gelingens. Schönheit in den Künsten hingegen ist eine besondere Form dieses Gelingens: das Erscheinen einer unverwechselbaren Form, wie irritierend, erhebend oder erschütternd die Darbietung jeweiliger Werke auch sein mag. M. S.
Martin Seel ist Professor für Philosophie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/M. Buchveröffentlichungen u. a.: Eine Ästhetik der Natur, Frankfurt/M. 1991; Ästhetik des Erscheinens, München 2000; Vom Handwerk der Philosophie. 44 Kolumnen, München 2001 Die Macht des Erscheinens. Texte zur Ästhetik, Frankfurt/M. 2007; Theorien, Frankfurt/M. 2009; 111 Tugenden, 111 Laster. Eine philosophische Revue, Frankfurt/M. 2011; Die Künste des Kinos, Frankfurt/M. 2013; Aktive Passivität. Über den Spielraum des Denkens, Handelns und anderer Künste, Frankfurt/M. 2014.