Was ist noch schön an den Künsten?
Eine Vortragsreihe mit Gottfried Boehm, Karl-Heinz Bohrer, Hans Ulrich Gumbrecht, Peter von Matt, Christoph Menke, Wolfgang Rihm und Martin Seel.
Das Schöne macht den Wert der Kunst aus – so lautet ein Grundsatz der neuzeitlichen Ästhetik. Denn durch ihre Schönheit gibt die Kunst uns ein Versprechen: ein Versprechen des Glücks. Die Kunst hat (einen) Wert, weil sie uns verspricht, daß unsere Ansprüche sich erfüllen, ja, daß wir sie erfüllen können. Wenn das nur durch den Einsatz von Mitteln, also Werten geht, dann liegt der Wert der Kunst darin, uns der Wirklichkeit von Werten zu versichern. Der Vortrag wird diese These prüfen und die Gegenthese entwickeln. Sie lautet, daß die Schönheit der Kunst kein Wert ist, sondern als ihre Macht oder Kraft zu verstehen ist. Die Kunst hat keinen Wert für uns, sie hat Macht über uns: ihre Schönheit ist eine Kraft, die in uns wirksam wird. C. M.
Christoph Menke ist Professor für Praktische Philosophie und am Exzellenzcluster »Die Herausbildung normativer Ordnungen« an der Goethe-Universität Frankfurt/M.1999-2009 lehrte er an der Universität Potsdam und 1997-1999 an der New School for Social Research, New York. Er ist Redaktionsmitglied der Zeitschriften Constellations: An International Journal of Critical and Democratic Theory, Philosophy and Social Criticism und Polar. Zu seinen Veröffentlichungen zählen Spiegelungen der Gleichheit (2000), Die Gegenwart der Tragödie. Versuch über Urteil und Spiel (2006), Philosophie der Menschenrechte. Zur Einführung (2007), Kraft. Ein Grundbegriff ästhetischer Anthropologie (2008), Recht und Gewalt (2011) und Die Kraft der Kunst (2013).
Inka Mülder-Bach ist Professorin für Neuere Deutsche Literatur und Allgemeine Literaturwissenschaft an der LMU München. Sie ist Autorin zahlreicher Schriften zur modernen Literatur und Ästhetik, zuletzt erschien: Robert Musil. Der Mann ohne Eigenschaften. Ein Versuch über den Roman (2013).