Grüße aus Fukushima, D 2015, 104 Min.
Die junge Deutsche Marie ist eine, die auszieht, das Fürchten zu lernen. Auf der Flucht vor ihren zerplatzten Lebensträumen und dem Verlust ihrer großen Liebe reist sie für die Organisation Clowns4Help in die Präfektur Fukushima. Zusammen mit dem Clown Moshe will sie den überlebenden Opfern der Katastrophe von 2011, die auch Jahre später immer noch in Notunterkünften leben, ein wenig Freude bringen. Schweres leichter machen – eine Aufgabe, für die Marie, das muß sie sich schon bald eingestehen, überhaupt nicht geeignet ist. Doch bevor sie erneut davon läuft, beschließt Marie, ausgerechnet bei der störrischen alten Satomi zu bleiben, der letzten Geisha Fukushimas, die auf eigene Faust in ihr zerstörtes Haus in der Sperrzone zurückziehen will. Zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, die aber beide – jede auf ihre Art – in der Vergangenheit gefangen sind und lernen müssen, sich von ihren Schuldgefühlen und der Last ihrer Erinnerungen zu befreien.
Grüße aus Fukushima ist der dritte Film, den
Doris Dörrie
in Japan gedreht hat. Fünf Jahre nach dem Erdbeben ist sie ins Katastrophengebiet gereist. Die ruhigen Schwarz-Weiß-Aufnahmen zeigen fast schon dokumentarisch, wie wenig übrig geblieben ist nach der Flutwelle, die an einigen Stellen mit Archivmaterial auch gezeigt wird.