Die Zukunft des Theaters – Aufbruch, Ausverkauf oder Endspiel? Eine Reihe der Abteilung Darstellende Kunst der Bayerischen Akademie der Schönen Künste nach einem Konzept von Hans-Joachim Ruckhäberle und Dieter Dorn.
Enthält die dokumentarische Spiegelung des Lebens mehr Wirklichkeit als die poetisch phantasievolle? Besitzen Fakten und Fotos, gefilmte Tatsachen und amtliche Mitschriften in ihrer als Kunstwerk gedachten Wiedergabe mehr Objektivität in der Darstellung gesellschaftlicher Prozesses als beispielsweise Tschechows »Onkel Wanja«?
Wie geht in diesem Fall der Künstler mit der Wirklichkeit um? Oder sollte gefragt werden: Wie geht die Wirklichkeit mit dem Künstler um? Verändert sie ihn, wenngleich er doch insgeheim hofft, er könne sie verändern?
Beeinflußt die Filmemacherin und bildende Künstlerin Hito Steyerl die Wirklichkeit, indem sie mit ihrer Videoarbeit »Is the Museum a Battlefield« die enge Verzahnung von Gewalt, Geld, Macht und Kunst konkret benennt?
Auch der Dokumentarfilmer und Theatermann Andres Veiel (Black Box BRD) schlägt Profit aus dem Widerspruch, selbst Teil jener gesellschaftlichen Wirklichkeit zu sein, die er kritisiert und in seinem aktuellen Projekt zum Thema Zukunft mit einer Mischung von Fakten und Fiktion düster aussehen lässt.
Umgang mit der Wirklichkeit – das heißt auch Umgang mit den Zuschauern. Sie sind der subjektive Teil in der scheinbar objektiven Aneignung von Realität. Welche Rolle spielt das Publikum im künstlerischen Prozess der blanken Tatsachen? S. D.