Hat Gott einen Körper – und wenn ja, welchen und wie viele?
Christoph Markschies macht in seinem Vortrag mit einem erstaunlich fremdartigen Christentum bekannt, das tief in der Welt der heidnischen Gottesvorstellungen verwurzelt war. Er geht den Verbindungslinien zwischen den antiken Religionen nach und erklärt, warum sich erst im Mittelalter die bis heute geläufige Vorstellung von Gott als einem körperlosen Wesen durchgesetzt hat. In der Antike war jedenfalls auch für gebildete Christen ganz selbstverständlich, daß Gott, so wie die heidnischen Götter, einen Körper hat. Christoph Markschies zeigt, wie man sich den Körper Gottes konkret vorgestellt hat, verfolgt die philosophischen und theologischen Debatten darüber und geht den zahlreichen Bezügen zwischen dem christlichen und jüdischen Gott und den paganen Göttern nach. Daneben geht es immer wieder auch um den Menschen, seinen Körper, seine Seele und um die Heilkraft der Religion.
Christoph Markschies ist Professor für Ältere Kirchengeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin und Vizepräsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Er wurde u. a. mit dem Hanns-Lilje-Preis der Göttinger Akademie und dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet.
Hans Maier
war Professor für politische Wissenschaft an der Universität München, Bayerischer Staatsminister für Unterricht und Kultus und bis 1999 Professor für Christliche Weltanschauung, Religions- und Kulturtheorie an der Universität München. Hans Maier ist Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.