Der Traum vom Glück und noch mehr vom Vergnügen beschäftigte die Epoche des Rokoko mehr als alles andere. Am schönsten hat man ihn wohl in den galanten Architekturen, luxuriösen Ausstattungen und schattigen Parks geträumt, die uns François de Cuvilliés (1695-1768) in München hinterließ.
Der 250. Todestag des großen Architekten und Designers des Rokoko im April 2018 ist Anlaß für einen Abend, den die Abteilungen Bildende Kunst, Musik und Literatur der Bayerischen Akademie der Schönen Künste gemeinsam zu Ehren von François de Cuvilliés veranstalten.
Cuvilliés war noch keine elf Jahre alt, als der gebürtige Wallone im belgischen Le Mons in den Dienst des bayerischen Kurfürsten Max Emanuel kam. Der Münchner Hof blieb seine Heimat.
In frühen Akten als Kammerzwerg »le nain cuvillier« bezeichnet, wurde Cuvilliés im Laufe der Zeit zum führenden Vertreter der neuen Geschmackskultur. Seine Sache waren die aufwendigen Appartements der Fürsten, wie die Reichen Zimmer der Residenz, wobei das »chambre de parade« nach französischer Etikette am prächtigsten gestaltet wurde. Seine Sache waren auch die Lustschlösser, die »maisons de plaisance« in den Parkanlagen, die, wie die Amalienburg in Nymphenburg, der Jagd dienten und das Rokoko als Lebensstil kennzeichneten.
Musikalisch, in kurzen Vorträgen und im Gespräch soll das künstlerische Werk und Leben des Meisters gewürdigt werden, der die Stadt München mit seinen öffentlichen Bauten, Palais, Schloßausstattungen und nicht zuletzt durch sein unübertroffenes Opernhaus um eine galante, feinsinnige und weltläufige Note bereicherte – Facetten der Münchner Kultur, die ein kostbares Glück und mehr noch ein Vergnügen sind.
Joseph Haydn (1732–1809)
Streichquartett B-Dur, op. 9, Nr. 5, Hob. III: 23 (um 1768)
Poco Adagio
Menuetto – Trio
Largo cantabile
Finale. Presto
Rodin-Quartett:
Sonja Korkeala, Violine
Gerhard Urban, Violine
Martin Wandel, Viola
Clemens Weigel, Violoncello