Das Streichquartett gilt als Inbegriff vielstimmiger Gesprächsführung in kammermusikalischer Form. Dialogisches Mit- und Gegeneinander bietet dieser Abend aber nicht nur mit zwei Werken dieser Gattung, sondern, gleichsam gesteigert, in deren unmittelbaren Gegenüberstellung: Der Uraufführung von Peter Michael Hamels Sechstem Streichquartett (Das Zeitfenster und drei Gebetsgesänge) aus dem Jahr 2019 folgt das QUARTETT für Streichquartett von 2020/2021 des Traunsteiners Patrick Pföß. Ob und wie sich die thematischen Bezüge beider Werke in ihrer Auseinandersetzung mit Sterben, Tod und Frömmigkeit auch in der jeweiligen musikalischen Sprache widerspiegeln, wird Nikolaus Brass mit seinen beiden anwesenden Komponistenkollegen im Pausengespräch erörtern. P. M. H.
Programm:
Peter Michael Hamel (*1947)
Sechstes Streichquartett (2019)
Uraufführung
Nikolaus Brass im Gespräch mit Peter Michael Hamel und Patrick Pföß
Patrick Pföß (*1981)
QUARTETT für Streichquartett 2020/2021
Ausführende:
© Jan-Pieter Fuhr,
Leopold Mozart Quartett
Leopold Mozart Quartett:
Mariko Umae, Violine
Aleksandra Manic, Violine
Christian Döring, Viola
Johannes Gutfleisch, Violoncello
Peter Michael Hamel, 1947 in München geboren, studierte Komposition u. a. bei Günter Bialas und Musikwissenschaften bei Thrasybulos Georgiades und Carl Dahlhaus. Er war Mitbegründer der international besetzten Improvisationsgruppe Between (1970–1980). 1988 leitete Sergiu Celibidache die Uraufführung seiner ersten Sinfonie „Die Lichtung“. Hamels Œuvre umfasst vier Musiktheaterwerke sowie zahlreiche Kompositionen für Orchester, Chor und Kammerensemble, die u. a. im Rahmen der Konzertreihe für zeitgenössische Musik musica viva des Bayerischen Rundfunks, der Salzburger Festspiele, der Berliner Festwochen und der Donaueschinger Musiktage uraufgeführt wurden. Veröffentlichung seiner Werke bei Bärenreiter, E.R.P. Musikverlag, Schott Music und Verlag Neue Musik Berlin. Einspielungen seiner Werke erschienen u. a. bei WERGO und Celestial Harmonies. Seit 2007 ist Hamel Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste München und seit 2018 Mitglied der Akademie der Künste Berlin. Nach einer Professur für Komposition und Musiktheorie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg war er bis 2021 Direktor der Abteilung Musik der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.
Patrick Pföß, Jahrgang 1981, studierte Querflöte und Traversflöte sowie Komposition bei Georges-Nicolas Wolff und Christoph Ogiermann in Hamburg und Bremen. Zu seinem Repertoire gehören Kammermusik- und Orchesterwerke, eine Kammeroper und verschiedene vokale und elektronische Kompositionen. 2009 wurde Pföß mit dem Förderpreis der ARTS Kulturfördervereinigung Traunstein e. V. und des Lions Clubs ausgezeichnet. Im Jahr 2011 erhielt Pföß den Kompositionsauftrag der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. 2019 folgte der Herbert-Baumann-Kompositionspreis. Das QUARTETT für Streichquartett 2020/2021 widmete er Imke von Keisenberg (1943–2020), der langjährigen Intendantin der Traunsteiner Sommerkonzerte.
Leopold Mozart Quartett
Das Leopold Mozart Quartett wurde 2005 von Orchestermitgliedern der Augsburger Philharmoniker gegründet und steht für künstlerische Qualität, anspruchsvolle Programmgestaltung und große Vielseitigkeit. Auf der Agenda stehen bei Konzerten und Studioproduktionen sowohl klassische Musik und Avantgarde als auch auch Jazz, Weltmusik und Crossover. 2022 erschien beim Label GENUIN classics die in Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk produzierte Einspielung der drei Streichquartette von Heinz Winbeck. Das Leopold Mozart Quartett konzertiert regelmäßig in der Kammerkonzertreihe des Staatstheaters Augsburg sowie bei Festivals und Konzertreihen der Region.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass unser Platzangebot begrenzt ist. Daher werden eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung am Haupteingang der Residenz Platzkarten vergeben.