Mit ihrem Singspiel PREKÄROTOPIA haben die Künstlerinnen Beate Engl, Leonie Felle und Franka Kaßner ein Gesamtwerk aus Performance, Skulptur, Video, Text und Musik geschaffen, welches im ständigen Fluss bleibt. Seit 2018 arbeiten die drei Künstlerinnen gemeinsam an dem (prekären) Projekt, das die Geschichte der drei Figuren Poupée, Speaker und Trickster und ihrem utopischen Versuch, gemeinsam zu verändern, in 13 Liedern erzählt. 2019 erhielten sie dafür den Kunstpreis der Abteilung Bildende Kunst der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.
In immer wieder neuen Versionen von PREKÄROTOPIA wird sich aufeinander zu und aneinander vorbei bewegt. Die Protagonistinnen schwanken zwischen Zerrissenheit und Antrieb, Triumph und Scheitern, Euphorie und Verzweiflung. Sie wollen verändern, sie glauben an Liebe, sie sehen die Tücken, doch letztendlich gewinnen das immer wiederkehrende Kreisen um die eigene Achse, das Kapital, das System, die Vereinzelung und Keiner für alle.
Genreübergreifend stellen die Künstlerinnen durch PREKÄROTOPIA die grundlegende Definition der Solidarität einer Gemeinschaft und des Individuums in Frage und fordern trotz Desillusionierung zum Handeln auf. Ironisch, ambivalent, durch Gegensätze und Brüche gekennzeichnet lädt PREKÄROTOPIA zum Mitsingen und zum Mitwippen ein, denn die Musik des Singspiels bleibt unveränderbar, genau wie der utopische Versuch, gemeinsam zu verändern.