Das Schöne ist das Symbol des Sittlich-Guten.
Immanuel Kant
Im Zusammenhang mit dem 300. Geburtstag von Immanuel Kant in diesem Jahr organisiert die Bayerische Akademie der Schönen Künste eine Reihe von Vorträgen zum Thema Urteilskraft – Gibt es Maßstäbe für Werte und Wertungen? Die Frage nach Werten und Wertung, die Kants Kritik der Urteilskraft zugrunde liegt, soll auf verschiedene Themenbereiche bezogen werden und als Leitlinie dienen, um Maßstäbe zu reflektieren, die uns bewusst oder unbewusst leiten beziehungsweise für unsere heutige Gesellschaft von Bedeutung sein können.
Die Referenten:
30.4. Wilhelm Vossenkuhl
7.5. Martin Düchs
10.6. Horst Dreier
18.6. Thomas Meyer
3.7. Barbara Neymeyr
18.9. Edgar Grande
25.9. Ulrich Pfisterer
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Werte und Architektur. Diese Kombination legt Assoziationen wie Bausparvertrag oder Betongold nahe. Jenseits der ökonomischen Werte ist die Architektur allerdings auch durch eine Vielzahl moralischer und ästhetischer Werte geprägt und wirkt umgekehrt prägend auf diese zurück.
Die in der Architektur-Moderne maßgeblichen Forderungen nach Ehrlichkeit und sozialer Gerechtigkeit sind hierfür Beispiele, ebenso wie die von der Postmoderne geforderten »Komplexität und Widerspruch« (Venturi), und das heute omnipräsente Schlagwort der Nachhaltigkeit ist eine in Raum und Zeit ausgeweitete Gerechtigkeitsforderung. Kurz: Offensichtlich geht es in der Architektur nicht nur ums Geld, auch Moral und Ästhetik spielen wichtige Rollen.
Der Vortrag untersucht Maßstäbe, Werte und Wertsetzungen in der Architektur, einerseits historisch in Schlaglichtern für das 20. und 21. Jahrhundert und andererseits systematisch im Hinblick auf Typen der ethischen Argumentation und deren Gültigkeit.
Martin Düchs ist Architekt und Philosoph. Seit 2021 ist er Professor für Kunst- und Kulturwissenschaften | Theorie und Geschichte der Architektur und des Designs an der New Design University in St. Pölten. Seine Bücher untersuchen v. a. Fragen der Ethik und der philosophischen Anthropologie der Architektur: Architektur für ein gutes Leben (2011), 50+1 architektonische Gewissensfragen (2019), Smart in the City. Eine ethische Handreichung für die Digitalisierung der Stadt (mit C. Illies und T. Sakata 2024), Menschliche Architektur (vsl. 2024).
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass unser Platzangebot begrenzt ist. Daher werden eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung am Haupteingang der Residenz, Max-Joseph-Platz 3, Platzkarten vergeben.