Das Schöne ist das Symbol des Sittlich-Guten.
Immanuel Kant
Im Zusammenhang mit dem 300. Geburtstag von Immanuel Kant in diesem Jahr organisiert die Bayerische Akademie der Schönen Künste eine Reihe von Vorträgen zum Thema Urteilskraft – Gibt es Maßstäbe für Werte und Wertungen? Die Frage nach Werten und Wertung, die Kants Kritik der Urteilskraft zugrunde liegt, soll auf verschiedene Themenbereiche bezogen werden und als Leitlinie dienen, um Maßstäbe zu reflektieren, die uns bewusst oder unbewusst leiten beziehungsweise für unsere heutige Gesellschaft von Bedeutung sein können.
Die Referenten:
30.4. Wilhelm Vossenkuhl
7.5. Martin Düchs
10.6. Horst Dreier
18.6. Thomas Meyer
3.7. Barbara Neymeyr
18.9. Edgar Grande
25.9. Ulrich Pfisterer
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Wie für alle SchülerInnen Martin Heideggers, so verband Hannah Arendt mit »Werten« einen gefährlichen »Relativismus«. In Marx‘ Analyse vom »Tauschwert« und Nietzsches Theorem von der »Umwertung aller Werte« kam für sie die Handel- und Wandelbarkeit von »Werte«-Vorstellungen zum Ausdruck, die allenfalls kulturphilosophische Geltungsansprüche erheben konnten, aber keinerlei Verbindlichkeiten mit sich trugen.
Doch mit ihrer Entdeckung von Kant als genuin politischem Philosophen, der sich in seiner »Kritik der Urteilskraft« der Frage nach der Existenz des Menschen und dem Verhältnis von Denken und Gesellschaft gewidmet habe, wird für Arendt der »Werte«-Begriff zentral. Wie kommt es zu diesem Wandel und weshalb setzt sie nunmehr mit Kant auf den »Wert des Lebens«?
Arendts Antwort darauf führt zurück zu dem »Abgrund«, den sie seit den vierziger Jahren mit der Shoah verbindet. Der möglichen Wiederholung des Geschehenen müsse philosophisch vorgebaut werden, so die politische Theoretikerin. T. M.
Thomas Meyer wurde an der LMU München promoviert und dort auch habilitiert. 2020 wurde er an seiner Alma Mater zum Professor für Philosophie ernannt. Seit vier Jahren gibt er eine auf zwölf Bände angelegte Studienausgabe der Werke Hannah Arendts im Münchner Piper Verlag heraus. Dort erschien im vergangenen Jahr auch seine Biographie Arendts, die bereits in der vierten Auflage vorliegt.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass unser Platzangebot begrenzt ist. Daher werden eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung am Haupteingang der Residenz, Max-Joseph-Platz 3, Platzkarten vergeben.