Rudolf Wachter wurde in seiner Kindheit geprägt vom katholischen Glauben seiner Familie in Bernried im Bodenseekreis. Ein Leben lang war sein künstlerisches Ringen und Arbeiten auch eine Auseinandersetzung mit der Frage nach dem Sakralen in weitem Sinne. Ebenso wie bei seinem ureigensten künstlerischen Material Holz war auch die Auseinandersetzung mit dem Sakralen ein Weg der Befreiung und Vertiefung.
Erst im Alter von 50 Jahren fand er mit der Entdeckung des »Kernschnitts« bzw. »Schwundschnitts« »zu sich selbst« und zum ureigensten dialogischen Umgang mit dem Material Holz: Er entwickelte seine Werke fortan im Dialog mit dem lebendigen Material Holz, seinen Spannungskräften und der ihm innewohnenden Form.
Die von ihm aus diesem Dialog heraus entwickelten Werke eröffnen in Wachters eigenen Worten eine »sakrale Bildräumlichkeit«. Nur wenige seiner Werke haben wirklich Eingang in Sakralräume gefunden, entfalten dort aber – wie seine fünf Reliefs »Stationen« im Chorraum von St. Paul in München – große sakrale Kraft. U. S.
© Birgit Schäfert,
Ulrich Schäfert
Der Kunsthistoriker, Theologe und gelernte Kirchenmaler Dr. Ulrich Schäfert leitet den Fachbereich Kunstpastoral der Erzdiözese München und Freising mit Sitz in St. Paul, hat dort 2010 gemeinsam mit Dr. Alexander Heisig und Rainer Hepler die Ausstellung »RAUM SCHNITTE – Rudolf Wachter in St. Paul« kuratiert und hat seine Magisterarbeit zum Thema »RAUM-PERSPEKTIVE – Raumkonzepte im Werk Rudolf Wachters« verfasst. Er ist Mitglied des geschäftsführenden Vorstands der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst DG.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass unser Platzangebot begrenzt ist. Daher werden eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung am Haupteingang der Residenz, Max-Joseph-Platz 3, Platzkarten vergeben.