Pressemitteilung
München, 10.2.2023
In der Farbe von Erde
Akademie-Werkstatt mit Tabea Zimmermann, Wolfgang Matz und Nikolaus Brass
Am 16. Februar 2023, 19 Uhr, lädt die Bayerische Akademie der Schönen Künste zu einer Akademie-Werkstatt mit Tabea Zimmermann, Wolfgang Matz und Nikolaus Brass ein.
Salome Kammer wird den Abend moderieren.
Die Akademie-Werkstatt bietet spartenübergreifende Einblicke in aktuelle künstlerische Arbeiten von Mitgliedern der Akademie. Anlässlich der Residency von Tabea Zimmermann (Ernst von Siemens-Musikpreisträgerin 2020) beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks geht es in dieser Akademie-Werkstatt unter anderem um ihren Einsatz für neue Werke für ihr Instrument, die Viola, beispielsweise um Solo-Stücke, die für sie als Interpretin geschrieben wurden. Darüber hinaus wird Tabea Zimmermann im Gespräch mit Salome Kammer und Nikolaus Brass einen Werkstattbericht geben über die Erarbeitung der bevorstehenden Uraufführung der Komposition "In der Farbe von Erde" von Nikolaus Brass im Rahmen eines Konzerts der musica viva des Bayerischen Rundfunks am 17. Februar 2023. Wichtige Inspirationsquelle für diese Komposition ist ein gleichnamiger Text des frankophonen Schweizer Dichters Philippe Jaccottet (1925-2021). Als weiterer Gesprächspartner wird der Autor Wolfgang Matz – zusammen mit Elisabeth Edl Übersetzer Jaccottets ins Deutsche – über späte Prosa und Lyrik von Jaccottet sprechen und Vom Glück des poetischen Lebens (so der Titel des eben erschienenen kleinen Bändchens mit Erinnerungen u. a. an Philippe Jaccottet). Den möglichen Beziehungen zwischen Literatur und Musik, wie einer etwaigen "Übersetzbarkeit" der einen Kunst in die andere, soll im Werkstattgespräch nachgegangen werden.
Donnerstag, 16. Februar 2023, 19 Uhr
Bayerische Akademie der Schönen Künste
Max-Joseph-Platz 3, 80539 München
Eintritt frei
Programm
Begrüßung und Moderation: Salome Kammer
Tabea Zimmermann: Viola
Salome Kammer im Gespräch mit Tabea Zimmermann, Wolfgang Matz und Nikolaus Brass
Wolfgang Matz: Lesung aus Texten von Philippe Jaccottet
Mit der Verleihung des Ernst von Siemens Musikpreises 2020, der Residency beim Royal Concertgebouw Orchestra in der Saison 2019/2020, der Residency bei den Berliner Philharmonikern in der Saison 2020/2021 und als aktuelle Artist in Residence beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks erfährt die Bratschistin Tabea Zimmermann größte Anerkennung für ihren unermüdlichen Einsatz für ihr Instrument und neue Werke, die für sie geschrieben werden. Nach Professuren an der Hochschule für Musik Saar und an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK) sowie nach 20 Jahren an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin geht Tabea Zimmermann zum Sommersemester 2023 wieder an die HfMDK Frankfurt zurück. Seit Sommer 2022 ist Tabea Zimmermann Mitglied der Abteilung Musik der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und hat zum 1. Januar 2023 die Präsidentschaft im Stiftungsrat der Fondation Hindemith übernommen.
Salome Kammer studierte zunächst Violoncello in Essen und wurde 1983 als Schauspielerin an die Städtischen Bühnen in Heidelberg engagiert. 1988 zog sie für die Dreharbeiten zu dem Film-Epos „Die zweite Heimat“ von Edgar Reitz nach München und konzentrierte sich dort auf ihre Stimmausbildung. Seither ist sie in Konzerten für Neue Musik als Vokalsolistin zu hören. Salome Kammers Repertoire umfasst Avantgarde-Gesang und virtuose Stimmexperimente, klassisches Melodrama, Liederabende, Dada-Lyrik, Jazzgesang oder Broadwaysongs. Komponistinnen und Komponisten im In- und Ausland schreiben Stücke für die Künstlerin. Salome Kammer unterrichtet Neue Musik für Gesang an der Hochschule für Musik und Theater München. Zahlreiche Rundfunk- und CD-Produktionen dokumentieren ihr künstlerisches Schaffen. Sie ist Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste sowie Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.
Wolfgang Matz, geboren 1955, lehrte deutsche Sprache und Literatur an der Universität Poitiers und arbeitete als Lektor beim Hanser Verlag in München. Als Übersetzer französischer Prosa und Lyrik wurde er mit dem Paul-Celan-Preis und dem Petrarca-Preis ausgezeichnet. Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und Direktor der Abteilung Literatur. Buchveröffentlichungen zuletzt: 1857. Flaubert, Baudelaire, Stifter. Die Entdeckung der modernen Literatur (Göttingen 2021), Vom Glück des poetischen Lebens. Erinnerung an André du Bouchet, Yves Bonnefoy und Philippe Jaccottet (2022).
Nikolaus Brass, geboren 1949, ursprünglich Mediziner, veröffentlicht seine Kompositionen seit 1981. Uraufführungen u. a. bei den Darmstädter Ferienkursen, den Donaueschinger Musiktagen, der musica viva des Bayerischen Rundfunks, den Wittener Tagen für neue Kammermusik, dem ECLAT Festival neue Musik Stuttgart sowie Ultraschall Berlin – Festival für neue Musik. Zu seinen Produktionen für das Musiktheater zählen das Kammermusiktheater „Sommertag“ (Münchener Biennale 2014), das installative Musiktheater „earth diver“ (Ruhrfestspiele Recklinghausen 2016) und das Musiktheater „Die Vorübergehenden“ (Bayerische Staatsoper 2018). Seit 2014 ist Brass Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und leitet dort seit 2021 die Abteilung Musik. Seit 2018 ist er Mitglied der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste und seit 2022 Mitglied der Akademie der Künste Berlin.
Weitere Informationen und Anfragen für Fotomaterial:
Volker Hapke-Kerwien
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bayerische Akademie der Schönen Künste
Tel.: 089/29 00 77-110
hapke.klammeraffe.badsk.de