Pressemitteilung und Presseeinladung
München, 1. September 2023
Architekturausstellung: »Reduce, Reuse, Recycle« – Studio Anna Heringer / Muck Petzet Architekten
Bayerische Akademie der Schönen Künste, Max-Joseph-Platz 3, 80539 München
Ausstellung bis 21.10.2023
Öffnungszeiten: Di-Sa 11-17 Uhr
Sonderöffnungszeiten während des Open-Art-Wochenendes, Sa+So 9.9.+10.9., 11-17 Uhr
Ausstellungseröffnung:
Donnerstag, 7.9.2023, 19 Uhr
Begrüßung: Andreas Kühne
Einführung: Laura Weißmüller
Information:
Die Ausstellung beschäftigt sich – aus der Sicht zweier sehr unterschiedlicher Architekturpositionen – mit den drängenden Themen der Nachhaltigkeit beim Bauen.
Die Arbeit des Studio Anna Heringer lässt sich durch seine konstante Verwendung von natürlichen und gesundheitsfördernden Baustoffen unter Anwendung traditioneller Techniken charakterisieren. Der Arbeitsort liegt zumeist in Asien und Afrika, unter Einbezug der ortsansässigen Kultur und Arbeitskräfte. In der Ausstellung spielen daher auch der Werkstoff Lehm sowie lokales Handwerk eine zentrale Rolle und es wird aufgezeigt, wie das Wissen aus dem globalen Süden auch bei uns in Bayern eine Bereicherung ist im Sinne einer fairen, nachhaltigen und kulturell lebendigen Entwicklung.
Muck Petzet hat vor mehr als 10 Jahren mit Reduce, Reuse, Recycle ein Wertesystem des Vermeidens, Wiederverwendens und Wiederverwertens in die Architekturdiskussion eingeführt. Diese Diskussion wird in der Ausstellung anhand von zwei aktuellen Abbruchprojekten in München weitergeführt: dem Gesundheitshaus und dem Hirmer-Parkhaus. Wie könnten diese Abbrüche vermieden und die physischen, räumlichen und sozialen Potentiale der Bestände für die Entwicklung neuer Typologien und Raumangebote in München genutzt werden?
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SAVE THE DATE 10.10.23 – Podiumsdiskussion zur Ausstellung:
»Abriss-Moratorium?«
Öffentliche Diskussion zum Thema Ressourcen und graue Energie mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Politik der Abrissvermeidungsszene
Begrüßung: Andreas Kühne
Einführung: Muck Petzet
Es diskutieren u. a.: Andreas Eisele (BFW Bayern), Anna Hanusch (Die Grünen), Cornelius Mager (LBK München) und Marieke Stritzke (Initiative JustizzentrumErhalten)
Moderation: Mathieu Wellner
Dienstag, 10. Oktober, 19 Uhr
Bayerische Akademie der Schönen Künste, Max-Joseph-Platz 3, 80539 München
Information:
Unsere Zukunft wird wesentlich davon bestimmt, wie verantwortungsvoll wir heute mit unseren Ressourcen und Emissionen umgehen. Nur langsam setzt sich die Erkenntnis durch, dass wir mit der Bausubstanz, in der wertvolle »graue Energie« gespeichert ist, viel verantwortungsvoller umgehen müssen. Gegen geplante Abrisse wie beim Klinikum Großhadern, dem Arabellahaus oder dem Strafjustizzentrum in der Nymphenburger Straße regt sich Widerstand. Architekten, Wissenschaftler und Verbände fordern ein Abriss-Moratorium.
Auch wenn wir heute viel bewusster mit Materialien und deren Emissionen umgehen, schaffen wir es noch nicht, Neubauten klimaneutral zu errichten. Dem stehen Forderungen nach Tiefgaragen oder Schallschutzstandards entgegen, die nur mit Beton erreicht werden können. Bislang führt jede Bautätigkeit – mit der Herstellung und dem notwendigen Transport schwerer Bauteile – zu erheblichen CO2-Emissionen, die in der immer kürzer werdenden Zeit bis zur angestrebten Klimaneutralität unserer Industriegesellschaft (2045 für Deutschland, 2035 für München) nicht mehr »kompensiert« werden können.
Trotz aller Erkenntnisse und Appelle ist die Abrissbilanz in München erschreckend. Allein rund um den ebenfalls abgebrochenen Hauptbahnhof werden oder wurden gerade mehrere gut nachnutzbare Gebäude abgerissen und durch Neubauten ersetzt. Rechnet man das nach dem deutschen Klimaschutzgesetz pro Jahr begrenzte CO2-Budget für Bautätigkeiten auf die lokale Ebene um, hat München sein CO2-Budget für Neubauten in Serie mehrfach überschritten.
Wir wollen mit Politikern, Verwaltungsfachleuten und Aktivisten der Abrissvermeidungsszene diskutieren, wie der spürbare Bewusstseinswandel in Handeln und Realität umgesetzt werden kann. Muck Petzet