Pressemitteilung
München, 26. April 2012
Horst-Bienek-Preis für Lyrik an Elisabeth Borchers
Die Dichterin Elisabeth Borchers erhält in diesem Jahr den mit 10.000 Euro dotierten Horst-Bienek-Preis für Lyrik. Die Preisverleihung findet am 7. Mai statt, dem Geburtstag von Horst Bienek.
Elisabeth Borchers, geboren am 27. Februar 1926 in Homberg am Niederrhein, wuchs im Elsaß auf. Nach Aufenthalten in Frankreich und den USA kehrte sie nach Deutschland zurück, wo sie von 1961 bis 1998 als Lektorin arbeitete. Sie lebt seit über 40 Jahren in Frankfurt am Main. Neben Gedichtbänden veröffentlichte sie Kinderbücher, Übersetzungen (aus dem Französischen, Englischen, Italienischen und Russischen) und Anthologien.
Elisabeth Borchers' lyrisches Werk hat sich dem Gedächtnis der deutschen Literatur unverwechselbar eingeprägt. Ihre Verse sprechen aus der Tiefe menschlichen Daseins, gewinnen der Vergänglichkeit unvergeßliche Augenblicke der Dauer ab, die dem immer nur flüchtig Vorhandenen magischen Glanz und Größe verleihen. Diese in Elisabeth Borchers‘ Dichtung so eindringlich gestalteten Augenblicke sind Zeugnis dafür, daß der Mensch die Fähigkeit zur Transzendenz besitzt, daß er sich hellsichtig und fein gestimmt einer umfassenden, zugleich inneren und übernatürlichen Wahrheit annähern kann, die ihm inmitten des Ungewissen bleibenden Halt gewährt.
Die Laudatio auf Elisabeth Borchers hält Jochen Winter. Gedichte von Elisabeth Borchers lesen: Gert Heidenreich, Kevin Perryman und Jochen Winter.
Ermöglicht wird der Preis aus dem Nachlass des Schriftstellers Horst Bienek (geboren 1930 in Gleiwitz, Oberschlesien, gestorben 1990 in München), den er der Akademie vermacht hat mit der Auflage, eine Stiftung zu errichten. Horst Bienek war 1951 aus politischen Gründen verhaftet und zu fünfundzwanzig Jahren Zwangsarbeit verhaftet worden. Vier Jahre arbeitete er in einem Bergwerk in Workuta. Horst Bienek schrieb Gedichte, Erzählungen, Essays und Romane. Als sein Hauptwerk gilt die Gleiwitzer Tetralogie, eine oberschlesische Chronik in vier Romanen, die zwischen 1975 und 1982 entstand. Horst Bienek war seit 1968 Mitglied der Akademie und von 1983 bis 1990 Direktor der Abteilung Literatur.
Die Preisverleihung findet am 7. Mai 2012 um 19 Uhr in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, in der Münchner Residenz, statt.
Weitere Informationen zur Preisverleihung erhalten Sie bei Sylvia Langemann, Telefon 089/290077-126, oder per Mail: langemann.klammeraffe.badsk.de