Pressemitteilung
München, 13. Juli 2011
Thomas-Mann-Preis der Hansestadt Lübeck und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste an Jan Assmann
Die Bayerische Akademie der Schönen Künste und die Hansestadt Lübeck ehren mit dem von ihnen gemeinsam vergebenen Thomas-Mann-Preis 2011 den Ägyptologen Jan Assmann.
Jan Assmann hat aus Fachdiskussionen der Ägyptologie heraus Einsichten gewonnen und Modelle entworfen, die ihn zu einem der international meistdiskutierten deutschen Kulturwissenschaftler gemacht haben. Bücher wie Das kulturelle Gedächtnis, Religion und kulturelles Gedächtnis oder Ma’at verbinden souverän religionsgeschichtliche und anthropologische, literatur- und kulturwissenschaftliche Perspektiven zu Darstellungen, die nicht nur Experten, sondern auch eine breite Leserschaft zu erreichen vermochten. Sie tun das in einer Wissenschaftsprosa von schlackenloser Eleganz, die ohne Jargon und Imponiergehabe auskommt und gerade so den literarischen Glanz großer Essayistik gewinnt. Damit gelingt Jan Assmann etwas, das auf seine Weise Thomas Mann in den Josephs-Romanen erreicht hat: aus der geschichtlichen und kulturellen Ferne heraus neue Zugänge zu Grundfragen der menschlichen Existenz zu erschließen. So ist es nicht verwunderlich, daß Jan Assmann sich in Thomas Mann und Ägypten vor kurzem auch eine der wichtigsten Studien zu ebendiesem Hauptwerk vorgelegt hat. Im Geiste Thomas Manns, des Romanciers und des Essayisten, ist sein gesamtes Werk geschrieben.
Die Entscheidung wurde von einer siebenköpfigen Jury getroffen, deren Mitglieder von der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der Hansestadt Lübeck ausgewählt wurden. Den Vorsitz hat der Göttinger Literaturwissenschaftler Heinrich Detering.
Der gemeinsame Thomas-Mann-Preis, der erstmals im Jahr 2010 verliehen wurde, ist mit 25.000 Euro dotiert. Die erste Preisträgerin war die Schriftstellerin Christa Wolf.
Die Verleihung findet am Sonntag, dem 4. Dezember 2011, um 11 Uhr im Max-Joseph-Saal der Münchner Residenz statt und wird durch die Friedrich-Baur- Stiftung ermöglicht. Die Laudatio hält der Politikwissenschaftler und ehemalige bayerische Kultusminister Hans Maier.
Weitere Informationen zur Preisverleihung erhalten Sie bei der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, Max-Joseph-Platz 3, 80539 München
Sylvia Langemann, Telefon 089/29 00 77-126 oder per Mail: langemann.klammeraffe.badsk.de