Presseeinladung und Pressemitteilung
München, 16.11.2022
Die Restaurierung eines Kulturerbes im Post-Trauma-Kontext – Eine Fallstudie von Notre-Dame de Paris
Vortrag von Toshiyuki Kono
Begrüßung: Winfried Nerdinger
Donnerstag, 24. November 2022, 19 Uhr
Bayerische Akademie der Schönen Künste, Max-Joseph-Platz 3, 80539 München
Eintritt frei.
In den Tagen nach dem Brand der Kathedrale Notre-Dame de Paris wurden Teile des verbrannten Rahmens im Internet zum Verkauf angeboten. Sie scheinen gefälscht zu sein. Aber es deutet darauf hin, dass die Kathedrale für viele Menschen ein großes Anliegen war. Wie steht es um die Authentizität der Kathedrale Notre-Dame de Paris nach Abschluss der Restaurierung? Die Restaurierung des materiellen Kulturerbes würde auch das immaterielle Kulturerbe einbeziehen wie z. B. die Beherrschung von Fertigkeiten im Tischlerhandwerk, der Akustik, und des kulturellen Empfindens. In Japan sind Erdbeben, Taifune und Überschwemmungen an der Tagesordnung, und Gebäude stürzen ein, so dass häufig Diskussionen über die Authentizität aufkommen. Der Brand im Herzen Europas brachte einen Durchbruch in der Diskussion über die Authentizität des kulturellen Erbes nach traumatischen Ereignissen. In dem scheinbar kriegs- und katastrophensicheren Europa erlebt man heute Krieg, Feuer und Flut. Mit anderen Worten: Die Zeit ist reif für eine Diskussion über die Rolle des kulturellen Erbes nach traumatischen Ereignissen. T. K.
Toshiyuki Kono ist Professor an der Kyushu-Universität in Fukuoka, Japan. Zum Zeitpunkt des Brandes im April 2019 war Kono Präsident des International Council on Monuments and Sites (ICOMOS, ), einem Beratungsorgan der UNESCO. Er wurde 2019 mit dem Reimar-Lüst-Preis der Alexander von Humboldt-Stiftung ausgezeichnet.
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Volker Hapke-Kerwien
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