Pressemitteilung
München, 11. September 2017
Verleihung der Wilhelm-Hausenstein-Ehrung für Verdienste um kulturelle Vermittlung an Stefan Hanke und Ausstellungseröffnung: „KZ überlebt“
Die Bayerische Akademie der Schönen Künste vergibt die mit 5.000 Euro dotierte und von der Friedrich-Baur-Stiftung finanzierte Wilhelm-Hausenstein-Ehrung für Verdienste um kulturelle Vermittlung an den Fotografen Stefan Hanke.
Die Preisverleihung – verbunden mit einer Ausstellungseröffnung von ausgewählten Porträts der Fotografie-Serie „KZ überlebt“ von Stefan Hanke – findet am Montag, 18. September, um 19 Uhr in den Räumen der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in der Münchner Residenz, Max-Joseph-Platz 3, 80539 München, statt.
Winfried Nerdinger verleiht den Preis, Eckart Dietzfelbinger würdigt den Preisträger.
Die Ausstellung ist bis zum 28. September zu sehen.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 11–16 Uhr
Der Eintritt ist frei!
Pressetexte:
Stefan Hanke ist Fotograf und Autor. Von 2004 bis 2014 entstand die Fotoserie „KZ überlebt“ mit 121 großformatigen Porträts von Überlebenden des Holocaust. Seit über zwei Jahren werden die Aufnahmen auch an Orten mit besonderer Bedeutung für die Geschichte des NS-Terrors gezeigt, u. a. in der Gedenkstätte Theresienstadt in Tschechien, im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg und im Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau in Polen – „eine klare Mahnung für die kommenden Generationen und auch ein deutliches Bekenntnis für das Leben und die Freiheit“ (S. Hanke).
Stefan Hanke sieht das Projekt „KZ überlebt“ nicht vorrangig als dokumentarisches, sondern als ein künstlerisches an. Ihm ist es wichtig, die Begegnungen mit den Überlebenden gestalterisch mit den Mitteln der Fotografie zu interpretieren. Dazu bringt er jeden Protagonisten an einen Ort, der für dessen ganz persönlichen Leidensweg während der Nazi-Zeit sinnbildlich ist. Außerdem wird jedem Porträt ein Zitat gegenübergestellt – die Biografie des Menschen und eine Bildlegende zur Entstehungsgeschichte liefern zusätzliche Informationen. Somit lädt die Fotoserie zu einer Annäherung an das Geschehene durch die Auseinandersetzung mit den beeindruckenden Lebensgeschichten ehemaliger NS-Verfolgter ein und leistet einen eindrucksvollen Beitrag zu einer gelebten Erinnerungskultur und vor allem zur Würdigung der Opfer der NS-Verbrechen.
Die zur Porträtserie gehörige Publikation widmet Stefan Hanke „allen Verfolgten totalitärer Systeme und unserer zukünftigen Generation, von der ich mir Wachsamkeit gegen jegliche Tyrannei erhoffe.“
Zum Künstler Stefan Hanke
Der Fotograf und Buchautor Stefan Hanke wurde 1961 in Regensburg geboren. In zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland waren seine fotografischen Konzeptarbeiten zu sehen. Hanke erhielt den „Bayerischen Fotopreis der Danner Stiftung, München“, er ist Kulturförderpreisträger der Stadt Regensburg und Kulturpreisträger des Landkreises Regensburg. Seine fotografischen Arbeiten sind in den Büchern „Menschen einer deutschen Stadt“ (1988), „Standbilder. Portraits aus der Oberpfalz“ (1992), „Kathedrale im Licht. Der Dom zu Regensburg“ (2001) und „KZ überlebt“ (2016) veröffentlicht.
Zur Wilhelm-Hausenstein-Ehrung
Wilhelm Hausenstein (1882-1957) war Kunstschriftsteller, Publizist, Diplomat, Mitbegründer der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und erster Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Seit 1986 verleiht die Akademie die Hausenstein-Ehrung für Verdienste um kulturelle Vermittlung. Sie wird von der Friedrich-Baur-Stiftung finanziert und ist mit 5.000 Euro dotiert.