Streit um Meinungen und künstlerische Gestaltungen gibt es seit der Antike. Mit der »Cancel Culture«, der oft auch medial verstärkten Auseinandersetzung um eine »korrekte« Kunst und Meinung, haben die Diskussionen eine neue Dimension angenommen. Die Debatten ufern aus, sie sollten aber auf genauer Kenntnis der im Grundgesetz sowohl festgelegten wie auch begrenzten Freiheit von Meinungen, Kunst und Wissenschaft basieren. So erklärte der Rechtswissenschaftler Christoph Möllers im Zusammenhang mit der Entfernung eines antisemitischen Gemäldes von der ›documenta 15‹ in Kassel in einem Gutachten vom 10. Oktober 2022 für die Kulturstaatsministerin: »Die Freiheit der Kunst kann auch in Fällen rassistischer oder antisemitischer Tendenzen im Rahmen der Verhältnismäßigkeit vor staatlichen Zugriffen schützen. Das ist der freiheitliche Skandal der grundgesetzlichen Ordnung.«
Die Bayerische Akademie der Schönen Künste thematisiert die Frage nach den Grenzen der Kunstfreiheit in einer Vortragsreihe. In sieben Beiträgen werden die juristischen, künstlerischen, philosophischen und kulturellen Aspekte der Kunstfreiheit von Wissenschaftlern und Künstlern präsentiert und zur Diskussion gestellt.
Mit Beiträgen von Andreas Beck, Alexander Eisenach, Gert Heidenrich, Peter Jelavich, Andrea Kern, Stefan Korioth, Julian Nida-Rümelin und Matthias Politycki.
Kleine Bibliothek der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, Band 11
Herausgegeben von Winfried Nerdinger
196 S., geb., Schutzumschlag, 12,5 x 20,6 cm
Erhältlich in der Akademie und im Buchhandel
Wallstein Verlag Online Shop
ISBN 978-3-8353-5749-5