Am 10. Mai 2006 wäre Ulrich Stranz 60 Jahre alt geworden. Der bayerische Komponist und Geiger verstarb nach langer schwerer Krankheit im Frühjahr 2004 in seiner Wahlheimat Zürich. Ulrich Stranz studierte Komposition, zunächst privat bei Fritz Büchtger und dann bei Günter Bialas an der Hochschule für Musik in München. Er war DAAD-Stipendiat und wurde mit vielen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet. Er schuf vor allem Orchester- und Kammermusik, die bei der „musica viva“, in Donaueschingen, bei den „Frankfurt Festen“, bei „KölnMusik“ und in zahlreichen deutschen und schweizerischen Rundfunkanstalten zur Uraufführung kam. Sein letztes Orchesterwerk „Anstieg und Ausblick“ bewegte kurz nach seinem Tod das Publikum der Münchener Biennale. Stranz war stets auf der Suche nach einer neuen Faßlichkeit: „Klangzauber schließlich ist das, was mir am wenigsten schwerfällt“. Hiervon geben auch das dritte und vierte Streichquartett sowie das späte Portrait für Viola sola Zeugnis, gespielt vom Casal Quartett, das die Musik von Ulrich Stranz im Jahre 2002 kongenial auf CD eingespielt hat. Außerdem erklingt das wiederentdeckte erste Streichquartett von Karl Weigl aus dem Jahr 1904. Das spätromantische, hochexpressive und farbgewaltige Werk steht exemplarisch für die Zeit eines musikalischen Jugendstils. Peter Michael Hamel