Am 22. März jährt sich zum 175. Male der Todestag Goethes. Aus diesem Anlaß führt Dieter Borchmeyer ein Gespräch mit Dietrich Fischer-Dieskau, der nicht nur fast alle bedeutenden Goethe-Vertonungen gesungen, sondern über ihre Komponisten von Reichardt und Zelter über Schubert bis Wolf umfangreiche Monographien veröffentlicht, ja unlängst ein Buch über »Goethe als Intendant« im Deutschen Taschenbuch Verlag vorgelegt hat, in dem ebenfalls die Musik eine wichtige Rolle spielt. War Goethe ein homme de théâtre, und vor allem: war er ein poeta musicus? Daß er der meist vertonte Dichter überhaupt gewesen ist, läßt sich nicht leugnen. War er darum ein musikalischer Dichter? Kaum ein bedeutender Dichter hat je in den verschiedenen Sphären des literarischen und musikalischen Theaters, als Autor, Bühnenpraktiker und Theoretiker derart universal gewirkt wie er. War er darum ein Theaterdichter? Fragen wie diesen möchte das Gespräch nachgehen: mit einem der großen musikalischen Interpreten und Bühnendarsteller des vergangenen Jahrhunderts, in dessen künstlerischem Kosmos Goethe eine zentrale Bedeutung zukommt. Goethes Dichtung im Gegenlicht von Musik und Bühne. Dieter Borchmeyer