Wir können nicht früh genug damit beginnen, Kindern die Schönheit der Musik zu eröffnen. Sehr gerne habe ich daher die Schirmherrschaft über die eine ganz besondere Initiative übernommen: die Konzertreihe »Musikalische Früherziehung – noch früher« mit ihren Konzerten für Schwangere. Wie wir wissen, nimmt ein Kind bereits im Mutterleib viele Geräusche wahr. Hören ist die erste sinnliche Erfahrung, die das Ungeborene macht, da das Ohr als erstes Sinnesorgan schon früh voll ausgebildet ist. Schon im Mutterleib reagieren Kinder auf Töne, und wir können mit Grund vermuten, daß sich die Schwingungen, die durch Töne erzeugt werden, prägend auf die Entwicklung vor der Geburt auswirken. Da eine Schwangere ihre Gefühle auf ihr Kind überträgt, liegt es auch nahe, daß eine Musik, die die Mutter entspannt und zu ihrem Wohlbefinden beiträgt, über diese positiven Gefühle auch dem Kind gut tut. Ich gehe davon aus, daß ganz frühe musikalische Erlebnisse auch später dazu beitragen können, die Wahrnehmung von Tönen zu verfeinern und so die musikalischen Fähigkeiten des Kindes zu wecken.
Konzerte für Schwangere sind eine neue Idee, ein schönes Experiment, das dem musikalischen Erleben einen neuen Raum erschließt. Was die Bedeutung der Musik und der musikalischen Bildung für die kindliche Entwicklung angeht, befinden wir uns auf dem Boden gesicherter Erkenntnis: Musik fördert soziale Kompetenz, Kreativität und Intelligenz. Und vergessen wir nicht das Wichtigste: Musik macht Spaß und gibt ein Stück Lebensfreude. In diesem Sinne wünsche ich allen Zuhörerinnen der Reihe »Konzerte für Schwangere« (und ihren ungeborenen Kindern) ein schönes Hörerlebnis und natürlich alles Gute für die Schwangerschaft und die Geburt.
Ursula von der Leyen
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
George Enescu (1881-1955)
Impressions d'enfance op. 28 (1940)
Franz Liszt (1811-1886)
Die Wiege (1881)
Olivier Messiaen (1908-1992)
Louange à l'immortalité de Jésus (1940/41)
Maurice Ravel (1875-1937)
Tzigane (1922 -1924)
Wilfried Hiller (*1941)
Hulze Glechter (1974)
Arvo Pärt (*1935)
Für Alina (1976)
Luboš Fišer (1935-1999)
Crux (1970)
Ausführende:
Manuel Druminski, Violine
Tatiana Chernichka, Klavier
Martin Ruhland, Xylophon, Pauken und Glocken