Anita Albus, Malerin und Autorin von Rang, hat unter anderem Erzählungen, Kunst- und Literaturbetrachtungen und einen luziden Essay über Tanja Blixen vorgelegt. In ihrer Antrittsvorlesung als unser Mitglied geht es um Vögel, denen sie trauernde Nachrufe und heiteren Lobpreis gewidmet hat: Von seltenen Vögeln. Ihre leuchtende Sprache, geprägt von Naturliebe und Sachkenntnis, findet hier bewundernde Worte voller Humor, etwa zum fast ausgestorbenen Waldrapp, diesem schwarzgrün schillernden Alpenibis mit dem nackten roten Hals, dem derzeit einige Unverzagte im Gleitflieger die Route in die Toscana beizubringen suchen, um diesen kaum noch wildlebenden Zugvogel hierzulande wieder einbürgern zu können. Oder zum Liebesleben der Schleiereule, das Anita Albus in ihrer unerschöpflichen Sprachlust mit heiterer Sympathie schildert. Ihre Darmstädter Laudatio auf Josef Reichholf, der mit Robert Spaemann hier unser Gast war, ist ein glanzvolles Bravourstück dieser vielseitigen Dichterin der Natur. Barbara von Wulffen
Anita Albus lebt in München und Burgund. Ihre Bilder wurden in Einzelausstellungen in München, Hannover, Salzburg, Paris, Dijon und Darmstadt gezeigt. Für ihr essayistisches Werk wurde sie 2002 in München mit dem Friedrich-Märker-Preis ausgezeichnet, 2004 in Darmstadt mit dem Johann-Heinrich-Merck-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der sie seit 2004 angehört. Anita Albus ist seit 2006 Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.