Mit ihrem heuer zum ersten Mal Thomas-Mann-Preis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste genannten Großen Literaturpreis ehrt die Akademie den Schriftsteller Peter Handke für ein literarisches Gesamtwerk, das durch sprach-künstlerischen Rang und thematischen Reichtum zum Besten und, nach dem Urteil der Jury, auch zum Bleibenden der neueren deutschsprachigen Dichtung gehört. Im öffentlichen Raum der Politik hat Peter Handke für seine Positionen zu gewissen europolitischen Aktualitäten Widerspruch erfahren. Der Zuspruch der Akademie gilt einem Großmeister der deutschen Erzählprosa. Der erste Träger des Preises wird auf die Preissumme von 15 000 Euro verzichten und diese der Akademie stiften.
Peter Handke wurde 1942 in Kärnten als Sohn eines deutschen Soldaten und einer Slowenin geboren. Seine Kindheit verbrachte er zum Teil in Kärnten und in Berlin. 1961 machte er in Klagenfurt sein Abitur, danach studierte er Jura in Graz. Dort lernte Handke die Grazer Gruppe Forum Stadtpark kennen. In dieser Zeit veröffentlichte Handke erste Prosatexte. 1966 erschien sein erster Roman Die Hornissen. Handke brach sein Studium ab. Seitdem ist er freier Schriftsteller und Übersetzer, Filmautor und -regisseur. Handke wechselte seine Wohnsitze zwischen Deutschland, Österreich und Frankreich. Seit 1991 lebt er in Chaville bei Paris.