Hermann Landshoff (1905–1986) studierte nach dem Abitur am Münchner Wilhelmsgymnasium ab 1923 Typographie und Zeichnen an der Münchner Kunstgewerbeschule. 1929 wandte er sich – als Autodidakt – der Fotografie zu. Nach ersten Veröffentlichungen, vor allem in der Münchner Illustrierten Presse, mußte Landshoff 1933 wegen seiner jüdischen Abstammung emigrieren und gelangte 1941 nach New York. Dort wurde er als Modefotograf für Harper's Bazaar und besonders für Mademoiselle erfolgreich. Außerdem porträtierte er zahlreiche Künstler, vor allem Fotografen. Deutschland hat er nie wieder betreten. Franziska Dunkel
Mechtilde Lichnowsky entstammte der Grafenfamilie Arco-Zinneberg und wurde 1879 in Niederbayern geboren. Sie wurde in der Weimarer Republik mit einem breit gefächerten Werk von Romanen, Theaterstücken und Essays zu einer der bekanntesten schreibenden Frauen. Freundschaftlich verbunden mit Hofmannsthal, Annette Kolb, G. B. Shaw und Carl Sternheim spielte sie eine wichtige Rolle im literarischen Leben. Eine enge, in Sprachliebe und Sprachkritik fundierte Beziehung verband sie mit Karl Kraus. 1950 wurde sie zum Mitglied der Akademie gewählt. Sie starb 1958 in London. Jens Malte Fischer
Erich Engel, »Der Münchner ist mehr der Vergangenheit zugewandt als offen für die Zukunft«, so verabschiedet sich Erich Engel (1891–1966), Regisseur und Intendant der Münchner Kammerspiele von 1945–1947. Er hatte hier bereits 1923 Brecht uraufgeführt und mit ihm und Karl Valentin den Film Die Mysterien des Frisiersalons (1922/23) konzipiert und realisiert. Engel beeinflußte durch seine Inszenierungen, auch durch die frühe Zusammenarbeit mit dem Bühnenbildner Caspar Neher mehr als bekannt, Brechts Vorstellungen des epischen Theaters und seiner Dialektik. Hans-Joachim Ruckhäberle
Weitere Termine: Mittwoch, 4.6.2008; Dienstag, 10.6.2008