»Stadtumbau Ost« – das Motto dieses Förderprogramms des Bundes hat sich allgemein eingeprägt als Synonym für Abrissaktionen in ostdeutschen Städten, die den Zerstörungen gleichkommen, die in Westdeutschland während der siebziger Jahre stattfanden. Dadurch wird nicht nur der Blick darauf verstellt, daß im Osten mit der Sanierung und Ergänzung ganzer Stadtviertel Hervorragendes geleistet worden ist, sondern auch darauf, daß im Westen ein schleichender, aber vergleichbar einschneidender Rückbau unter dem Zeichen des »Standortwettbewerbs« stattfindet. Angesichts dieser Widersprüche ist es an der Zeit, daß auch im Städtebau die Wiedervereinigung Gestalt wird. Dieter Bartetzko
Dieter Bartetzko, geb. 1949 in Rodalben/Pfalz. Abitur, Studium der Kunstgeschichte, Germanistik, Soziologie in Frankfurt am Main, Berlin, Marburg. Promotion zum Thema Theatralik der NS-Architektur. 1983 bis 1993 freie Mitarbeit in verschiedenen Kulturredaktionen. Themenschwerpunkte: Architekturkritik, Denkmalpflege und alles, was mit dem vordergründig so leichtgewichtigen Unterhaltungsgeschäft zu tun hat: von Schlager bis Chanson, von Show bis Musical. 1993 bis 1994 Vertretungsprofessur Kunstgeschichte, Fachhochschule Mainz. Seit Juli 1994 Architekturkritiker der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. 2006 Kritikerpreis des BDA.
Wolfgang Kil, geb.1948 in Berlin. Architekturstudium in Weimar, 1972 bis 1978 Architekt im Berliner Wohnungsbaukombinat, Bereich Projektierung. 1978 bis 1982 verantwortlicher Redakteur der Fachzeitschrift Farbe und Raum, seit 1982 freiberuflicher Kritiker, Publizist und Ausstellungsmacher, Schwerpunkte Architektur, Public Design, Kunst am Bau, Photographie. 1992 bis 1994 Redakteur der Zeitschrift Bauwelt, Berlin. Seitdem freiberuflich tätig. 1993 Journalistenpreis der Bundesarchitektenkammer, 1997 Kritikerpreis des BDA, 2001 Preis des Märkischen Presse- und Wirtschaftsclubs Berlin. Stellvertretender Sekretär der Klasse Baukunst der Sächsischen Akademie der Künste.