Hochöfen, Wasser- und Fördertürme, Gasbehälter und Aufbereitungsanlagen, diese Zeugnisse unserer industriellen Kultur sind inzwischen vielerorts zerstört – in den Fotografien von Bernd und Hilla Becher leben sie weiter. »Als wir merkten, dass die Industriebauten verschwinden, haben wir sie mit dem Fotoapparat festgehalten. Es war wie eine Verpflichtung für uns.« Fünf Jahrzehnte haben sich Bernd und Hilla Becher dem Fotografieren von Industriebauten gewidmet.
In Marianne Kapfers Dokumentarfilm geben sie einen Einblick in ihre Werkstatt, in ihr Leben und Werk. Sichtbar werden ihre Arbeitsweise, ihre Motivation und Faszination für industrielle Bauwerke. »Bernd Becher konnte einen morgens um halb sieben anrufen und über das richtige Objektiv diskutieren. Diese Leidenschaft für die Fotografie war eine große Inspiration für mich«, sagt Thomas Struth über Bernd Becher, der zwanzig Jahre als Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf lehrte. Max Becher und ehemalige Studenten wie Candida Höfer, Thomas Struth, Thomas Ruff und Jörg Sasse, die heute international bekannte Künstler sind, ergänzen das Bild.
Marianne Kapfer studierte Slawistik in München und Moskau. Ihre Dokumentar- und Spielfilme wurden auf internationalen Festivals gezeigt.