Der Anwalt und Autor Georg Martin Oswald, 1963 in München geboren, hat bisher fünf Romane geschrieben, präzise Schilderungen unserer gesellschaftlichen Wirklichkeit: unnarzisstisch, kritisch, psychologisch interessant und welthaltig, das Gegenteil von Popliteratur. Oswald schreibt einen distanzierten, unauffälligen Stil, dessen poetische Qualität – Klarheit, Sprachbewußtsein, Humor – sich erst beim näheren Hinsehen erschließt. Diese Sprache dient der Erkundung und Erkenntnis und zelebriert sich nirgends selbst. Von wenigen Zeitgenossen habe ich Bücher gelesen, die so luzide, komisch und schmerzhaft zugleich Milieu und Conditio humana erforschen. Die Romane z. B. Alles was zählt (2000), Im Himmel (2003), Vom Geist der Gesetze (2007) sind u. a. ins Englische, Französische, Russische, Niederländische, Italienische, Schwedische und Griechische übersetzt worden. In der Akademie wird Georg M. Oswald, aus Der Geist der Gesetze lesen. »Ein glänzend erzählter Gesellschaftsroman – spannend, hintersinnig, klug«, schrieb Burkhard Müller in der SZ über dieses Buch. Petra Morsbach