Jörg Sasses Werk bewegt sich im Spannungsfeld von realistischer Abbildung und fiktiven Erinnerungsbildern. Am Anfang seiner Arbeit stand die Frage nach dem Alltäglichen, das erst durch sein Verschwinden visuelle Bedeutung erlangt. Ab Mitte der 1990er Jahre kamen die sogenannten Tableaus hinzu, die Jörg Sasse aus fotografischen Vorlagen konstruiert. Eine bereits in den 80er Jahren begonnene Sammlung von Amateurfotografien führte Jörg Sasse mit seinem eigenen fotografischen Material zu einem Vorlagen-Archiv zusammen. Die inhaltliche Erschließung des Archivs erfolgt mit Hilfe digitaler Bilddatenbanken. Durch die Bearbeitung der Fotografien aus dem Bildarchiv entstehen Skizzen, die erstmals 2004 Teil einer Ausstellung waren. Nachdem die Verwendung von Datenbanken im Alltag selbstverständlich wurde, konstruierte Jörg Sasse 2008 eine Skulptur mit dem Titel Speicher. In entschleunigter Weise erlaubt der Speicher nach unterschiedlichen Kategorien den Zugriff auf 512 Skizzen, aus denen vielfältige Hängewände generiert werden können.
Jörg Sasse wird in seinem Bild-Vortrag über die Entstehung seines Werkes und über seine Verwendung von Archiven sprechen. Information vorab unter www.c42.de