Dieser Epische Montag widmet sich dem erzählerischen Kosmos des italienischen Brüderpaares Paolo und Vittorio Taviani, deren Erzählweise sich eines ungewöhnlichen Episoden-Prinzips bedient. In kürzeren und längeren Geschichten entsteht das Bild einer tiefen Verankerung des menschlichen Lebens in der Landschaft.
Unter dem Titel Kaos verfilmten die Tavianis einige Novellen des sizilianischen Schriftstellers Luigi Pirandello. Ein Rabe, welcher über die Landschaft Siziliens fliegt, stellt eine poetische Verbindung zwischen den vier Erzählungen her. Am Ende tritt Pirandello selbst auf und befragt die Erscheinung seiner toten Mutter.
Padre Padrone wurde 1977 auf den Filmfestspielen in Cannes mit der Goldenen Palme und mit dem FIPRESCI-Preis ausgezeichnet. Der Film schildert die authentische Geschichte des Galvino Ledda, der auf Sardinien als Hirte und Analphabet unter der Herrschaft eines gewalttätigen Vaters aufwächst und später den außerordentlichen, autobiographischen Roman Padre Padrone schreibt.