Der griechische Regisseur Theo Angelopoulos war einer der großen europäischen Autorenfilmer und ein bedeutender Chronist seines Landes. Er kam am 24. Januar 2012 bei einem Verkehrsunfall am Drehort zu seinem neuen Film über die griechische Schuldenkrise ums Leben. In Gedenken an Theo Angelopoulos zeigt die Akademie sein Meisterwerk O Thiasos.
Darin läßt Angelopoulos eine Schauspieltruppe durch Raum und Zeit reisen und spiegelt an dieser Gruppe die Geschichte zwischen 1936 und 1952 wider. Auf ihren Reisen führt die Truppe über die Jahre hinweg das Schäferstück Golfo, die Schäferin auf. Angelopoulos verknüpft die äußeren Umstände des Lebens und Arbeitens der Truppe zu einem faszinierenden und vielschichtigen Gewebe, in dem verschiedene Zeiten sich an bestimmten Punkten treffen, Zusammenhänge und Tendenzen erkennbar werden. Es ist die kollektive Erinnerung, in die uns Angelopoulos zurückführt. Auf die Frage, warum er Filme mache, hat Theo Angelopoulos einmal mit Jorge Luis Borges geantwortet: »Für mich, für meine Freunde und um das Fließen der Zeit zu versüßen«. Text: trigon-film