Die Versorgung unserer urbanisierten Welt ist seit alters her von zahlreichen Infrastrukturen abhängig. Ob Straßen oder Wasserwege, Leitungsmasten oder Bahnschienen, die Pulsadern unserer Agglomerationen sind unerläßliche Strukturen und meist ungeliebte Notwendigkeiten zugleich. Heute sind Infrastrukturmaßnahmen ingenieurtechnisch hoch perfektioniert – doch meist öffentlich stark kritisiert. Ihre Integration in gewachsene Stadtstrukturen oder geliebte Kulturlandschaften wird zunehmend zum Konfliktfall. Nur integrierte Konzepte, die interdisziplinär die komplexen Verhältnisse zwischen Infrastruktur und Stadt/Landschaft erörtern, können nachhaltig verwirklicht und von der Bevölkerung akzeptiert werden.
Regine Keller (Jg. 1962), Dipl. Ing. TU München, ist seit 2005 Professorin für Landschaftsarchitektur und öffentlichen Raum an der TU München.