Alexandros Tsioris, geboren 1982 in Athen, studierte an der Münchner Akademie der Bildenden Künste in der Bildhauerklasse von Nikolaus Gerhart. Immer von seinen ironischen und intelligenten Zeichnungen inspiriert, wagt sich Tsioris präzise an raumgreifende Skulpturen und Objekte heran, die mit sicherem Auge so plaziert werden, daß dem Betrachter die hochkünstlerische Eigenwilligkeit ihres Schöpfers unmißverständlich vermittelt wird.
So werden Eisen, Bleche, Rohre, Nägel, Gips, Ton, Ziegel, Holz, Glas, Stein, Asbest, Kunststoffe, Netze, Preßspan und Schaumstoffe, nicht zuletzt Samt und Seide, so verarbeitet, daß deren Erscheinungsbild – bei allem ästhetischen Genuß – die Haltung des Künstlers demonstriert und der Rezipient veranlaßt wird, diese und seine eigene Haltung zu reflektieren. Mit einer geradezu selbstverständlichen Beiläufigkeit benutzt er das Zeichnen, das von der banalen Alltagswelt und ihrer eben doch komplizierten Detailstruktur angeregt wird. Das typische, traditionelle bildhauerische Planzeichnen vermeidet er intelligent, seine Zeichnungen gleichen einer wunderbaren bildnerischen Erzählung. Nikolaus Gerhart