Sergiu Celibidache (1912–1996) war einer der wirkungsmächtigsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts und in vielem der radikalste überhaupt. Mit seiner an Edmund Husserl orientierten musikalischen Phänomenologie ist er ein kompromißloser, provozierender, manche verstörender – siehe seine Ablehnung der Schallplatte – Denker über Musik und das marktgängige Geschehen. Der Musikkritiker Gerhard Koch hat ihn den »Stachel im Fleisch des Musikbetriebs« genannt. Celibidache, imponierend in Erscheinung und Auftritt, ragt erratisch in die damalige und auch in die heutige Geschäftigkeit eines Betriebes, in dem der leidenschaftliche Begriff von der je einmaligen Aufführung ebenso stört wie die Vermarktungsstrategien von Musik diese fast unkenntlich macht.
Peter Michael Hamel geht vor der Uraufführung seines Septetts der Frage nach, ob John Cage und Sergiu Celibidache mehr als nur ihr Geburtsjahr 1912 verbindet. Harald Eggebrecht
»Das Wesen der Musik ist ihr Verschwinden«
Impulsreferat von Harald Eggebrecht
Bolero (1971)
Filmvorführung
Es diskutieren: Harald Eggebrecht, Wolfgang Gaag, Peter Michael Hamel, Wolfgang Schreiber
Moderation: Siegfried Mauser
Rekurs auf John Cage: Peter Michael Hamel
Peter Michael Hamel (*1947)
Mobile 2012 in memoriam Cage und Celibidache für Septett (2 Bläser, Streichtrio, Klavier und Schlagzeug) (2011)
Uraufführung
Ausführende:
Ensemble opus21musikplus
Siegfried Mauser, Klavier (als Gast)
Konstantia Gourzi, Leitung