Auf Vorschlag von Helmut Färber: Vorführung des Video-Essays The Old Place von Jean-Luc Godard und Anne-Marie Miéville 2000, OmdU, 49 Min., und des Filmes O somma luce von Jean-Marie Straub 2010, OmdU, 18 Min.
Und wenn die Filme zu tun haben mit Träumen, lang Vergangenes erinnernd, können sie da, statt entlarvt, nicht auch gedeutet werden … sollten die Kinofilme nicht auch ein reiches Gedächtnis, ein produktiv vorauserfindend Unbewusstes sein? Helmut Färber
Filme erforschen, befragen, lesen, das ist sein Metier – seit an die fünfzig Jahre betreibt es Helmut Färber. In Kritiken und Texten für die Süddeutsche Zeitung und für die Zeitschrift Filmkritik zuerst, dann, als es eine richtige Filmkritik nicht mehr geben konnte, weil die deutsche Film- und Kinowirtschaft ihr eigenes Geschäft durch Lieblosigkeit und Desinteresse ruinierte, in Seminaren und Vorlesungen an den Filmhochschulen in München und Berlin. Paris, die Hauptstadt der Filmgeschichte, ist ihm eine zweite Heimat.
Von ihm haben Generationen von Filmstudenten und Filmemachern den Umgang mit Bildern und Tönen gelernt: Wim Wenders und Rudolf Thome, Hartmut Bitomsky und Harun Farocki, Christian Petzold. Er hat die Filme von Jean Renoir, Yasujiro Ozu, Kenji Mizoguchi, David W. Griffith, Erich von Stroheim, John Ford in Erinnerung gehalten, unter anderem in reichen Büchern – im Selbstverlag –, und sich für Jean-Marie Straub und Danièle Huillet engagiert. Helmut Färber ist eine singuläre Gestalt der deutschen Filmhistorie, ihr last independent. Fritz Göttler