Die diesjährige Verleihung des Rainer-Malkowski-Preises verspricht, ein großes Poesie-Ereignis zu werden. Christoph Meckel und Lutz Seiler erhalten zu gleichen Teilen den von der Rainer-Malkowski-Stiftung ausgelobten Preis, Monika Rinck und Ron Winkler die Stipendien, die dieses Jahr zum ersten Mal vergeben werden.
Christoph Meckel, geboren 1935 in Berlin, hat mit seinem in Jahrzehnten gewachsenen lyrischen Werk bewiesen, daß auch in unpoetischen Zeiten das Schreiben von Gedichten eine notwendige Ausdrucksform ist. Auf die Frage von Lutz Seiler: „Was würdest du gern noch schreiben?“ antwortete Meckel: „Ich hoffe, daß ich immer Gedichte schreiben werde. Mehr kann ich nicht sagen.“
Lutz Seiler, geboren 1963 in Thüringen, Leiter des Peter-Huchel-Hauses in Wilhelmshorst und Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, hat mit seinem letzten Gedichtband im felderlatein Furore gemacht. „Jedes Gedicht“, sagt er, „ist auf der Suche nach einer Vergangenheit, die zu dem Moment der Gegenwart gehört, in dem es erstmals aufleuchtete.“
Monika Rinck, geboren 1969 im Saarland, hat zuletzt Honigprotokolle veröffentlicht, über die Ina Hartwig in der SZ schrieb: „Die romantische Illusion der Liebe als Passion ist wohl noch nie so genial und wohlklingend knapp zusammengefasst worden.“
Ron Winkler schließlich, Jahrgang 1973, ist laut ZEIT ein „Sprachraumforscher des 21 . Jahrhunderts“, der auch mit einer Reihe großartiger Übersetzungen aus dem Amerikanischen hervorgetreten ist. Michael Krüger